Gute Arbeit kostet was!

Selma Schacht (Mitte) mit ihren Kolleginnen bei einer öffentlichen Betriebsversammlung im September 2010.
Selma Schacht (Mitte) mit ihren Kolleginnen bei einer öffentlichen Betriebsversammlung im September 2010.

Soziale Arbeit. Die Nachmittagsbetreuung der Wiener Schulkinder braucht dringend Ressourcen. Die GPA-djp unterstützt die Forderungen der FreizeitbetreuerInnen.

 Obwohl immer mehr Kinder Lernklub, Offene Schule und Ganztagsschule besuchen, wachsen die Rahmenbedingungen nicht mit. Der Betriebsrat des Vereins „Kinder- und Jugend- betreuung“ fordert eine finanzielle Aufstockung der Mittel wie in Kindergärten und Horten, um längere Vorbereitungszeiten, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.

Öffentliche Betriebsversammlung
Der Frust ist bereits so groß, dass die FreizeitbetreuerInnen des Vereins auf die Straße gingen. Unter dem Motto „Qualität hat ihren Preis“ hielten die Beschäftigten im September in Wien mit Unterstützung der GPA-djp eine öffentliche Betriebsversammlung ab.

Selma Schacht, Betriebsratsvorsitzende des Vereins, kritisiert eine fatale Mischung aus schlechter Bezahlung, Raum- und Personal- mangel und fehlender Wertschätzung: „Wir sind gegenüber den Horten der Stadt Wien und anderen großen Strukturen deutlich benachteiligt, obwohl wir die gleiche Arbeit leisten und die gleiche Verantwortung tragen!“

Die FreizeitbetreuerInnen des Vereins arbeiten an öffentlichen Wiener Volksschulen. Sie sind für die pädagogische Gestaltung der Freizeit verantwortlich – für Sport, Kreatives und Aufgaben machen. Die Kritik an den Arbeitsbedingungen: Es gibt oft keine oder zu kleine Freizeiträume in den Schulen, oft muss ein/e BetreuerIn 25 und mehr Kinder beaufsichtigen.

„Das ist zu viel, zwölf Kinder sollten laut ExpertInnen das Maximum sein“, weiß Schacht. Den BetreuerInnen wird auch zu wenig Vorbereitungszeit zugestanden. Und vor allem beim Gehalt ist die Unzufriedenheit groß.

Solidarität mit den BetreuerInnen
Die GPA-djp unterstützt die Forderungen der Beschäftigten: „Über die Bedeutung einer qualitativ guten Kinder- und Jugendbetreuung darf nicht nur geredet werden, es müssen auch die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung gestellt werden“, fordert auch Barbara Teiber, Regionalgeschäftsführerin der GPA- djp Wien eine bessere finanzielle Ausstattung.

Die GPA-djp engagiert sich, dass für Kindergärten und Horte mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden. „Die Budgetnöte der öffentlichen Hand dürfen keinesfalls den gesamten Sozial- und Bildungsbereich unter Druck bringen. Um arbeitsrechtliche Standards zu erhalten und auszubauen, sind Solidarität und die organisatorische Kraft der Gewerkschaften das beste Rezept“, betont Teiber.

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