Mehr Stress durch den 12-Stunden-Tag

KassierInnen fühlen sich besonders häufig gestresst. Foto: Anton, Adobe Stock
KassierInnen fühlen sich besonders häufig gestresst. Foto: Anton, Adobe Stock

Fast die Hälfte der österreichischen ArbeitnehmerInnen mussten schon bis zu 12 Stunden arbeiten.

Seit Inkrafttreten des neuen Arbeitszeitgesetzes häufen sich die Fälle von Arbeitgebern, die die neue Regelung ausnutzen und Beschäftigten, die alles andere als freiwillig 12 Stunden am Tag arbeiten. Eine Befragung der AK Oberösterreich zeigt nun, dass fast die Hälfte der österreichischen Beschäftigten zumindest manchmal bis zu 12 Stunden am Tag arbeiten muss. JedeR sechste ArbeitnehmerIn arbeitet sogar einmal pro Woche 12 Stunden am Stück.

Männer sind häufiger als Frauen von überlangen Arbeitszeiten betroffen. 57 Prozent der Männer geben an von Zeit zu Zeit mehr als 10 Stunden zu arbeiten. Bei den Frauen sind es 36 Prozent. Besonders häufig kommen lange Arbeitstage in der Pflege und in der Baubranche vor.
Die Befragung entkräftet das Argument der Bundesregierung, dass der 12-Stunden-Tag angeblich nicht dazu führe, dass die Wochenarbeitszeit steige sondern nur anders verteilt werde. Das Gegenteil ist der Fall die langen Arbeitstage führen nicht zu einer 4-Tage-Woche sondern nur zu einer längeren Wochenarbeitszeiten. ArbeitnehmerInnen mit langen Arbeitstagen klagen, dass sich Arbeit und Privatleben nur schwer in Einklang bringen lassen. Überlange Arbeitstage führen außerdem auch zu gesundheitlichen Problemen: Wer länger arbeitet leidet häufiger an Erschöpfungszuständen und Muskelverspannungen als Beschäftigte mit „normalen“ Arbeitstagen.

60 Prozent der Beschäftigten mit 10 bis 12-Stunden-Tagen fühlen sich zudem gestresst. Bei Beschäftigten mit normalen Arbeitstagen sind es nur 40 Prozent. Am meisten Zeitstress haben übrigens KassierInnen und Beschäftigte in Pflegeberufen. Menschen die sich ständig gestresst fühlen, geben auch an mit ihrem Leben weniger zufrieden zu sein und befürchten häufiger den Job nicht bis zur Pension ausüben zu können.

 

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